Eine archäologische Spurensuche
Referent: Harald Krause M.A. (LMU München/Museum Erding)
Einlass ab 19:30
Eintritt ist frei
Der Erdinger Archäologe Harald Krause bietet im Archäologischen Verein Erding (AVE e.V.) einen höchstspannenden Vortrag an. Denn die reichhaltigen archäologischen Ausgrabungen und Prospektionsergebnisse der letzten Jahrzehnte in Stadt und Landkreis Erding erlauben es, einen Blick auf 7000 Jahre Architektur zu werfen. Mit kriminalistischem Spürsinn ist es Archäologen heute möglich, aus Grundmauern und für den Laien unscheinbaren „Pfostengruben“ längst verschwundene Gebäudegrundrisse aus Stein und Holz zu rekonstruieren.
Beginnend mit den ältesten „Langhäusern“ aus der Jungsteinzeit, jüngst entdeckt in einem Neubaugebiet in Schwaig in der Gemeinde Oberding, führt die architektonische Zeitreise im Erdinger Land weiter durch die Stein-, Bronze- und Keltenzeit. Hier konnten Ausgrabungen auf der Flughafentangente und im Zuge des Neubaus der A 94 eindrucksvolle bronzezeitliche Hausstrukturen liefern. Geophysikalische Messungen konnten ferner Wohn- und vielleicht sogar Tempelbauten in der keltischen Viereckschanze von Itzling an der B 388 sichtbar machen. Steinerne Zeugnisse der Römer dürfen natürlich auch nicht fehlen, so die „Prachtvilla“ aus Finsing mit einer stattlichen Hausfront von über 30 m und einer eigenen Therme! Aber auch aus Langenpreising, Langengeisling und Erlbach sind römische Landgüter bekannt geworden. Schließlich liegen durch diverse Flächengrabungen, so z.B. im Gewerbegebiet Erding-West, Mitterlern und Aufhausen-Bergham, Nachweise von frühmittelalterlichen Einzelgehöften und sogar dorfartigen Ansiedlungen vor.
Den Abschluss des reich bebilderten Vortrags bildet ein Blick in das Mittelalter der Stadt Erding mit seinem in Ziegelsteinbauweise errichteten stattlichen Stadtturm und den Tor- und Kirchenbauten der einstigen, herzoglichen Wasserburg. Denn die Türme waren die ersten „Hochhäuser“ in unserem Landstrich.