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Kompetenz im AVE

Brudermüller Susanne

Brudermüller Susanne

Textilarchäologie

Susanne Brudermüller (rechts im Bild) am Tag des offenen Denkmals 2015 im Museum Erding. Zahlreiche Besucher konnte sie dort mit fachlicher Unterstützung einer Weberin an das „Brettchen-Weben“ heranführen und sichtlich begeistern
(Foto: Harald Krause)

Groß war meine Freude, als mich Harald Krause kürzlich gefragt hat, ob ich mir vorstellen könnte, im AVE Fachbeirätin für Textilarchäologie zu sein. Ja! Textiles ist nämlich eines meiner Herzensthemen. Schon viele Jahre beschäftige ich mich mit dem Weben: Ich webe selbst, möchte immer mehr darüber wissen, recherchiere, lese Bücher über Textilthemen, besonders auch zur Textilarchäologie, besuche Ausstellungen und sammle auf Reisen Textiles. Einiges davon habe ich bereits in Vorträgen im Museum Erding mit zahlreichen Fotos in die Öffentlichkeit getragen. Die Veranstaltungen waren stets sehr gut besucht, was natürlich besonders anspornt!

Genau die neugierige Besucherschar im AVE ist es, die mich noch mehr motiviert und mir neue Möglichkeiten eröffnet, interessierte Mitglieder und Gäste auf Textiles neugierig zu machen. Wie mache ich das? Indem ich darüber berichte und erzähle, Veranstaltungen mit einer Weberin organisiere – für Erwachsene oder auch für Kinder –, mich mit anderen „Textilmenschen“ vernetze u.v.m.

Ich freue mich auf einen regen Austausch. Sprechen Sie mich an!

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Goldes Johannes

Goldes Johannes

Bronzeguss und Schmiedekunst

Johannes Goldes beim Tag des offenen Denkmals 2015 im Museum Erding. Die Vorführungen eines Bronzegusses war ein großer Besuchermagnet.
(Foto: Harald Krause)

Johannes Goldes, 27 Jahre, geboren und aufgewachsen im Landkreis Freising.
Nach der Wirtschaftsschule in Freising folgte eine Ausbildung zum Landschaftsgärtner. Nach Zeiten der Berufstätigkeit folgte der Besuch der Meisterschule. Durch eigenes Interesse wurden über die Jahre hinweg Werkzeuge, Materialien und Know-how für die Metallbearbeitung von mir zusammengetragen. In meiner kleinen Gartenwerkstatt, an der sich an jedem freien Platz Werkzeuge und Rohstoffe häufen, wurden schon so manche Kleinode geboren. Dabei reicht das Repertoire von Schmiedearbeiten aus Stahl und Eisen bis hin zu Bronze, Messing und Silber.
Die Arbeitsweisen beruhen auf autodidaktischem Arbeiten.
Seit drei Jahren wird der APE (ArchäologiePreis Erding) von mir individuell gefertigt: Ein kleiner bronzener Ansteckpreis, der jährlich durch den AVE e.V. zum Archäologischen Neujahrsempfang im Museum Erding verliehen wird. Dieses Jahr wurden sogar Gussversuche zur experimentellen Herstellung von frühbronzezeitlichen Spangenbarren unternommen. Dies geschah in Zusammenarbeit mit Jörg Stolz, Dipl. Restaurator vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege.
Das Interesse an diesen durchaus schweißtreibenden Tätigkeiten beruht auf meiner tiefen Sympathie für vergangene Zeiten und den damals angewandten handwerklichen Arbeitsweisen. Weiter interessiere ich mich für die Darstellung historischer Lebensweisen, wie etwa im Geschichtspark Bärnau und zu diversen Veranstaltungen des AVE e.V. und des Museums Erding.

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Kluthe Stefan

Kluthe Stefan

Luftbildfotografie und Luftbildarchäologie

Stefan Kluthe mit seinem „Arbeitswerkzeug“ auf einer Ausgrabung bei Aufkirchen: einem kamerabestückten Multikopter für Luftbildfotografie.
(Foto: Harald Krause)

Mein Name ist Stefan Kluthe und ich freue mich, als Fachbeirat für Lufbildfotografie und Luftbild- archäologie den AVE e.V. unterstützen zu können, dem ich seit 2014 angehöre.

Seit meiner Jugend interessiere ich mich für die Vor- und Frühgeschichte. Während meiner Studienzeit begann ich ehrenamtlich Felder und Fundstellen zu begehen. 2008 stieß ich angeregt durch einen Artikel auf die neuen Möglichkeiten der Luftbildfotografie mittels Flugmodellen. Seit dem beschäftige ich mich mit Multikoptern, seit Ende 2013 setze ich diese erfolgreich in der Luftbildarchäologie und Bodendenkmalpflege ein.

Neben der Unterstützung von Grabungsfirmen bei der Dokumentation von Grabungsbefunden liegt mein Hauptinteresse in der Entdeckung und Dokumentation meist oberirdisch nicht mehr sichtbarer Bodendenkmäler. Hierzu zählen keltische Viereckschanzen, römische Landgüter, frühmittelalterliche Reihengräberfelder, Kreisgräben von verebneten Grabhügeln, Siedlungsspuren ganz allgemeiner Art und noch viel mehr. Diese zeigen sich unter bestimmten Witterungsverhältnissen und zu bestimmten Jahreszeiten durch veränderten Bewuchs und andere Merkmale (Stand der Sonne etc.) oft nur aus der Luft.

Meine dabei gewonnenen Erfahrungen, neue Erkenntnisse sowie zahlreiche Beispiele veröffentliche ich in einer eigens dazu eingerichteten Internet-Seite unter www.bewuchsmerkmale.de

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Kummer Alexandra

Kummer Alexandra

Restaurierung und Konservierung

Restauratorin Alexandra Kummer bei der Ausstellungsvorbereitung für den Spangenbarrenhort von Oberding im Museum Erding 2017. In diesem Fall ist es ein Kunststoff-Replik (3D-Druck), dem sie ein authentisches Aussehen verleiht, und kein Original.
(Foto: Harald Krause)

Hallo, mein Name ist Alexandra Kummer. Ich bin Diplom-Restauratorin (FH) mit Spezialisierung auf archäologisches Kulturgut sowie Kunsthandwerk und übernehme für den Archäologischen Verein Erding als Fachbeirätin das Themengebiet   Konservierung  / Restaurierung, das ein breites Handlungsspektrum von der Ausgrabung bis hin zur Ausstellung umfasst.
Bereits auf der Grabung kann der Restaurator Hand anlegen, wenn es gilt diffizile Funde und Fundkomplexe en bloc zu bergen. Einmal aus der Erde bzw. dem Wasser geholt unterliegen die archäologischen Objekte, seien es nun metallische Funde, wie etwa Waffenbeigaben, oder organische Materialien aus Holz, Bein, textilen Fasern, Bernstein etc., meist verstärkten Abbauprozessen und benötigen daher bereits nach der Bergung eine konservatorische Erstversorgung: Sie müssen beispielsweise gereinigt, im Bedarfsfall
entsalzt (z.B. um Eisenkorrosionsprozesse signifikant zu verlangsamen), getrocknet und gefestigt werden. Erst dann kann durch die materialspezifische Lagerung eine langfristige präventive Konservierung erfolgreich greifen und die archäologischen Funde bleiben weiterhin für die Nachwelt erhalten.
Des Weiteren klären investigative Restaurierungen (eine minimale partielle Objektfreilegung mit optimalem Erkenntnisgewinn), wie sie beispielsweise vom Landesamt für Denkmalpflege in München erfolgreich praktiziert werden, wissenschaftliche Fragestellungen und helfen uns, unser Bild hinsichtlich früherer Lebensweisen weiter zu differenzieren. Besteht nun Interesse, diese archäologischen Funde darüber hinaus in einer Ausstellung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, stellen sich weitere restauratorische Fragen und Aufgaben: Wie weit soll das Objekt freigelegt, in seiner Form und Farbe zusammengesetzt bzw. ergänzt werden und mit welchen Materialien ist dies ohne Schädigung der Originalsubstanz möglich. Als freiberufliche Restauratorin arbeite ich projektbezogen für Museen sowie Privatpersonen, aber auch für Grabungsfirmen in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege in München.
Da jegliche Art von Bauvorhaben sowie die damit verbundenen archäologischen Ausgrabungen Bodendenkmäler zerstören und zwangsläufig Funde aus ihrem Kontext reißen, sollte es folglich in unserer Verantwortung liegen, zukünftigen Generationen originale Quellen wenigstens in Form dieser materiellen Hinterlassenschaften vergangener Kulturen zu erhalten. Daher stehe ich Ihnen als Ansprechpartner rund um konservatorisch-restauratorische Fragen gerne zur Verfügung.

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Ullrich Mathias

Ullrich Mathias

Gelebte Geschichte

Matthias Ullrich bei der Moderation und Präsentation eines historischen Fechtkampfes im Rahmen des Tags des offenen Denkmals 2015 am Museum Erding.
(Foto: Harald Krause)

Meine Name ist Mathias Ullrich, Jahrgang 1968, von Beruf Zahnarzt in Erding und Gründungsmitglied und Fachbeirat für „Living History“ bei AVE.

Seit Mitte der 1990er Jahre beschäftige ich mich zusammen mit anderen Geschichtsbegeisterten mit „Living History“ und „Historischem Fechten“. Unter „Living History“ versteht man den Versuch, eine vergangene Epoche möglichst authentisch wiederauferstehen zu lassen und mit neuem Leben zu füllen. Indem wir nach sorgfältiger Recherche Gegenstände, Kleidung und Ausrüstung der Menschen von damals rekonstruieren und im Gebrauch zeigen, wollen wir ein möglichst korrektes Bild der Vergangenheit bieten und es somit ermöglichen, sich in diese Zeit zurückversetzt zu fühlen.

Als Quellen zur Rekonstruktion dienen archäologische Funde und Befunde, zeitgenössische Abbildungen sowie Textdokumente, ergänzt durch Erkenntnisse der experimentellen Archäologie. Angestrebtes Ziel ist hierbei, in puncto Material, Arbeitstechnik und Erscheinungsbild dem historischen Original möglichst nahe zu kommen.

Mittlerweile umfasst meine historische Darstellung verschiedenste Epochen: Vom römischen Gladiator über einen bajuwarischen Krieger und frühmittelalterlichen „Miles“ bis zum spätmittelalterlichen Kriegsknecht und Fechtlehrer im Barock. Gemeinsam ist allen diesen Darstellungen meine zweite große Leidenschaft: Das Fechten bzw. die Kunst des Schwertkampfs. Vom modernen Sportfechten in meiner Jugend kommend, betrieb ich einige Jahre das japanische „Kendo“, um schließlich das „historische Fechten“ für mich zu entdecken. Hierbei geht es um die Rekonstruktion historischer, europäischer Kampfkünste nach geschichtlichen Quellen („historical european martial arts = HEMA)

Aber auch im Rahmen des „Living History“ spielt der Waffengebrauch der damaligen Zeit eine zentrale Rolle. Anders als im heutigen Europa diente die damalige Bewaffnung der Krieger nicht nur dem Angriff oder der Verteidigung, sondern ist auch alltäglich präsent und kennzeichnend für den Gesellschaftsstand der Krieger. Daher beschäftigen wir uns neben der Rekonstruktion der Waffen auch mit deren Umgang. Im Rahmen dieses sogenannten „historischen Fechtens“ wird in passender historischer Ausrüstung rekonstruiert wie man diese Waffen (im europäischen Frühmittelalter sind das typischer Weise Schwerter, Äxte, Lanzen und Schilde) sinnvoll und zielführend in einem realen Kampf einsetzen würde. Im Training und bei Übungskämpfen werden natürlich stumpfe Waffen verwendet, da es sich nicht um choreographierte Kämpfe handelt. Um einen sicheren und effektiven Waffenumgang zu erlernen, trainieren wir in Kooperation mit dem frühmittelalterlichen Kampfverbund „Zanari“ (www.zanari.de) mindestens einmal pro Woche. Das Erlernen dieser Kampfkünste ist mit einem hohen Maß an Beharrlichkeit und jahrelangem Training verbunden.

In meiner über 30ig-jährigen „Fechtkarriere“ hat die Faszination für diese Kunst nicht nachgelassen und jeder neue Gegner und jede neue Situation ist eine Herausforderung für mich! Diese Fähigkeiten gebe ich mit Begeisterung auch schon seit vielen Jahren an Anfänger weiter.

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